Dienstag, 26. Juni 2012

Rezension zu "Zirkel" - Sarah Elfgren & Mats Strandberg


Quelle: >klick<


Titel: Zirkel
Originaltitel: Cirkeln
Reihe: Zirkel
            Feuer
            Schlüssel
Autor: Sarah Elfgren & Mats Strandberg
Verlag: Dressler
Veröffentlichung: Februrar 2012
Seitenanzahl: 608
Preis: 19,95 €
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Klappentext:
Die sechs Mädchen könnten nicht verschiedener sein. Abgesehen davon, dass sie in der schwedischen Kleinstadt Engelsfors leben, auf dieselbe Schule gehen und sich nicht mögen, haben sie nichts gemeinsam. Glauben sie. Doch eines Nachts werden sie im Wald zusammengeführt. Sie sind auserwählt, das Böse, das in der Stadt lauert, zu bekämpfen. Schaffen sie es, miteinander auszukommen? Denn nur mit vereinten Kräften können sie die dunklen Mächte besiegen. Reinster Nervenkitzel aus Schweden, dem Land der Krimi-Meister. "Zirkel" ist der grandiose Auftakt der Engelsfors-Trilogie

Zu den Autoren:
Sara B. Elfgren arbeitet als Drehbuchautorin und Dramaturgin und feiert mit ihren Film- und Fernsehproduktionen in Schweden große Erfolge. Mats Strandberg hat bereits drei Bücher für Erwachsene geschrieben. Sein neuester Roman wurde auch ins Deutsche übersetzt. Er arbeitet außerdem als Journalist und Kolumnist beim Aftonbladet, Schwedens größter Abendzeitung. Als sich die beiden zum ersten Mal trafen, entdeckten sie ihre gemeinsame Leidenschaft für Bücher mit übersinnlichen Elementen. Die Idee, zusammen an einem Buch für junge Leser zu arbeiten, war schnell geboren. Zirkel ist der Debütroman des Autorenteams und der grandiose Auftakt einer Trilogie.

Buchgestaltung:

Tanja: 
Trotz den Mädchengesichtern auf dem Buch, hat das ganze etwas Kunstvolles. Das ganze wirkte eher wie ein Gemälde, anstatt wie ein liebloses Motiv und das gefällt mir. Im Zentrum befindet sich dann der „Zirkel“ um welches es im Buch geht. Hier hat man sich echt Gedanken um das Thema gemacht und das gibt Pluspunkte!  

Ich:
Das Cover war eines der Gründe, warum ich das Buch unbedingt lesen wollte. Es hat etwas geheimnisvolles an sich und auch mysteriöses.
Besonders die Ausarbeitung der Mädchen und die ganzen "Blutspritzer" um sie herum, haben mich angesprochen. Man hatte den Eindruck, als ob den Leser etwas erwartet, was er nicht so leicht vergessen kann. Ich habe etwas thrillermäßiges oder ähnliches erwartet, was ja nicht so ganz der Fall war. Auch der Zirkel in der Mitte ist eine gut Idee, da es den Inhalt des Buches wiederspiegelt. Hier haben sich die Gestalter viel Mühe gegeben.

Unsere Meinung:
Die ersten 100 Seiten machen es dem Leser nicht gerade leicht, einen raschen und guten Einstieg in das Buch zu finden. Zwar schlägt die ganze Geschichte einen gemächlichen Takt an und man hat sehr viel Zeit, um sich in die Handlung einzuleben, aber der Beginn des Romans wirkte oft etwas langatmig, was gleichbedeutend mit Langweile kam. Dem Leser wurden zu viele Namen an den Kopf geworfen. Es gab zu viele Charaktere, die man auf einen Schlag kennen lernte und es wurde zunächst nicht ersichtlich, wer nun eine größere Rolle spielt und wer eben nicht. Dazu kommt, dass der ständige Sichtwechsel, das alles erschwerte. Gerade wurde man mit einem der Mädchen warm – SCHWUPPS – gings zum nächsten Charakter. Die zart aufgebauten Verbindungen zu einzelnen Charakteren wurde dadurch sofort wieder abgerissen und so liest man eine ganze Weile, bis auch nur das Gefühl aufkommen kann, das irgendwer einem eventuell sympathisch werden kann. 

Auch die nächsten Abschnitte des Buches verstärkte sich der gewonnene „Chaos-Eindruck“ immer mehr. Gemächlich plätschert die Handlung vor sich her, die Charaktere erscheinen noch immer etwas oberflächlich und nicht greifbar. 

Zu Gute halten kann man dem Buch aber auf alle Fälle, das man merkt, wie viel Liebe fürs Detail beide Autoren in ihr Werk gesteckt haben. Sie geben ihren Charakteren sehr viel Spielraum für Entwicklungen und dafür, sich selber kennen zu lernen. Wie viele Jugendliche in dem Alter der Charaktere wissen diese nicht so genau, wer sie sind und wo sie einmal hinwollen und als dann der magische Aspekt der Geschichte anfängt sich zu zeigen, wird das ganze ein einziges Drama. Und wer liebt sie nicht, GUTE Dramen? Jedermann findet doch Gefallen an Konflikten – sie machen ein Buch spannend. Aber auch hier wieder dasselbe Problem des Anfangs: zu viel auf einmal.  

Man erfährt viel über die Hintergründe der Charaktere, aus welchem Umfeld diese stammen und mit welchen Alltagsschwierigkeiten diese zu kämpfen haben, aber die Mädchen wirkten dadurch nicht tiefgründiger, es war viel mehr so, das der Fokus auf die Probleme die Identifizierung mit ihnen schwerer gemacht hat. Es wird sicherlich viele Leser geben, die ein ähnliches Problem haben und mit keinem der Mädchen sympathisieren können. Anstatt vieler starker Eigenschaften, benehmen sich die meisten von ihnen egoistisch und handeln nur im eigenen Interesse, was wiederum an einigen Stellen der Handlung wirklich erschreckend war. Paradebeispiel dafür ist Anna Karin, bei der man das Wort „Missbrauch“ wirklich wörtlich nehmen kann! Es gibt da nämlich so eine Szene, von der man behaupten könne, sie wollte jemanden mit Hilfe ihrer Magie vergewaltigen. Und so was soll einen sympathisch werden?! 

Die ganze Sache mit der Magie war ebenfalls die meiste Zeit ein Rätsel. Aus unersichtlichen Gründen haben die Charaktere plötzlich magische Kräfte – die Magie ist also auf einmal da und schlägt ein wie ein Feuerwerk. Anstatt dadurch verunsichert zu sein oder Fragen zu stellen, wird dies einfach so akzeptiert. Die Kräfte der Charaktere werden erst sehr spät, vielleicht zu spät etwas genauer erklärt. Die Direktorin der Schule, die bis dahin wirklich kaum etwas beigetragen hat, wird nun der Mentor der Mädchen und das ganze wirkte etwas aufgesetzt.  

Der magische Unterricht hingegen war die erste Idee des Buches, die wirklich interessant dargestellt wurde. Dadurch, dass man wissen wollte, was es mit der Magie und den Geheimnissen auf sich hat, wurde die Geschichte spannender. Einige Ereignisse, auf die nicht näher eingegangen wird, weil es riesige Spoiler sind, stehen im Bezug zu den Entwicklungen der Handlung und allmählich wird der rote Faden ersichtlich und man hat endlich eine Vorstellung davon, wo die Geschichte hinführen mag. Der Zirkel ist es dann, der die Mädchen zusammen bringt, denn gemeinsam sind sie stark. Gelungen war die Beschreibung der Konstellation dieses Zirkels, wo die Charaktere doch alle so unterschiedlich sind und zusammen arbeiten müssen. Zunächst hatte man das Gefühl, das die Freundschaft nur rein oberflächlich ist, aber in den letzten Kapitel und dem Showdown wird man eines besseren belehrt. 

Die letzten 200 Seiten waren wirklich sehr gut! Die Mädchen hatten sehr viele, Tiefschürfende Dialoge, die toll in Szene gesetzt wurden und gezeigt hat, dass mehr hinter der Freundschaft einiger steckt, als nur der Zirkel. Richtig toll war auch, dass man als Leser die Reue einiger spürt, weil diese unverzeihliche Fehler gemacht haben. Dadurch, das diese eingesehen wurden, zeigten sich neue Seiten an den Mädchen. Sie wurden selbstbewusster und das Gefühl kam auf, das sie endlich für das kämpfen werden, was sie wollen und es nicht nur geschehen lassen bzw. in ihren Problemen versinken werden.  

Das Ende des Buches wird sicher die Geister scheiden. Zum einen ist es spannend erzählt und hält einige Wendungen bereit, zum anderen ist die Auflösung der Geschichte einfach nur so banal, dass es fast lächerlich ist. Zudem wirkte die Auflösung sehr glatt und es gelang den Charakteren viel zu schnell.  

Etwas, das immer noch ein Rätsel nach all den Seiten bleibt ist das magische Buch. Ist es unlogisch oder ist eine Tatsache entgangen? Das Buch besteht aus den Symbolen für die Elemente und nur aus diesen Symbolen. Im Buch wird das erklärt. Wie also kann aus sechs Wörtern ein ganzer Text werden? Das Buch müsste sich doch wie die nicht stimmige aneinander Reihung von ein und denselben Worten lesen?! 
Ein Kommentar von jemanden, der das Buch schon kennt, wäre nett ;) 

Fazit:
Hat man viel Geduld und mag weit ausgeführte zwischenmenschliche Beziehungen, sowie eine Prise Fantasy und Spannung wird Zirkel sicher gefallen. Mag man aber eher Actionreiche Romane mit vielen Wendungen und einem schnellen Erzählstil, sollte man besser die Finger von Zirkel lassen. 

Schlussworte:
Ich kann es einfach nicht verstehen. Wie können so viele Leute das Buch mögen und es dann auch noch so sehr "hypen"?. Ich habe bei dem Buch etwas echt besonderes und neues erwartet, was mir richtig gut gefallen kann. Und ja, es gab etwas neues. Doch bei der Umsetzung ist so gut wie alles schief gegangen, was schief gehen kann. Es erwarten den Leser naive Charaktere, die ihr eigenes Wohl in den Vordergrund stellen, während ihre "Freunde" alle sterben. Besonders Anna-Karin hat mich in dem Fall am meisten aufgeregt. Ich kann es einfach nicht nachvollziehen, wie sie ihre Macht so missbrauchen konnte. Auch wenn es sich gerade negativ anhört, gab es auch positive Aspekte, die oben genannt wurden, wie z.B. die letzten 200 Seiten des Buches, in dem die Charaktere sich weiterentwickelt und ihre Fehler eingesehen haben. Wäre das ganze Buch in dem Niveau gewesen, hätte es bestimmt eine bessere Bewertung gegeben.

Bewertung:
Nach dem Buch leuchten 2 von 5 Lampions
( Die Rezension haben Tanja und Ich zusammen geschrieben, nachdem wir gemeinsam eine Leserunde gemacht haben)

2 Kommentare:

  1. Ich mag das Buch auch nicht besonders.. :/ Hab mir darunter was ganz anderes vorgestellt!
    Schöne Rezi :)

    Liebe Grüße
    Tamara

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  2. Sehr gute Rezi! Sehr gut nachvollziehbar geschrieben. Für mich ist das Buch nichts.

    LG
    Lilly

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