Mittwoch, 8. August 2012

Rezension zu "Düsteres Verlangen" - Kenneth Oppel

Quelle: >klick<


Titel: Düsteres Verlangen
Originaltitel: This Dark Endeavour
Autor: Kenneth Oppel
Verlag: Beltz&Gelberg
Veröffentlichung: 9. Juli 2012
Seitenanzahl: 384
Preis: 16,95
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Klappentext:
Victor und Konrad Frankenstein lieben einander so innig, wie es nur Zwillinge vermögen. Allein die schöne Elizabeth steht zwischen ihnen. Dann erkrankt Konrad plötzlich an einem lebensgefährlichen Fieber. Die Ärzte stehen vor einem Rätsel. Victor, rasend vor Verzweiflung, ist bereit, alles für seinen Bruder zu tun. Im Chateau Frankenstein stößt er auf eine geheime Bibliothek, in der ein Buch das »Elixier des Lebens« verspricht. Dessen Zutaten scheinen der Phantasiewelt eines kranken Geistes zu entstammen. Oder doch nicht? Zusammen mit Elizabeth macht sich Victor auf die Suche. Unvorstellbare Prüfungen erwarten die beiden – aber auch unerwartete Versuchungen. Was wird stärker sein: Bruderliebe oder Leidenschaft? Das größte Opfer seines bisherigen Lebens steht Victor bevor 

Zum Autor:
Kenneth Oppel, geboren 1967, veröffentlichte, von Roald Dahl ermutigt, sein erstes Kinderbuch mit 14 Jahren. Inzwischen hat er zahlreiche Romane und Drehbücher verfasst. Heute lebt er mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Toronto, Kanada. 

Cover:
Düster und geheimnisvoll. So könnte man das Cover zuerst beschreiben, denn es ist den Machern sehr gut gelungen, zu dem Titel, ein passendes Cover zu erstellen, das auch gleichzeitig die Geschichte des Buches widerspiegelt. Besonders die dunkleren Farben, mit denen Personen dargestellt werden sollen, verstärken den düsteren Eindruck des Buches. Am besten gefällt mir aber die Darstellung von Victor, da diese die Hin- und Hergerissenheit von ihm noch einmal bestens verdeutlicht wird. Ein durch und durch gelungenes Cover. 

Inhalt:
Wir werden zurückversetzt in die Zeit um 1800. Die Söhne der reichen Frankstein Familie Victor und Konrad genießen ihr Leben mit ihrer Cousine Elizabeth und dem guten Freund Henry in vollen Zügen. Eines Tages stoßen sie auf die geheime Bibliothek, die sie gleich mit seinen alchemistischen Büchern verzaubert und wo sie auch die Mixtur des Elixier des Lebens finden. Doch der Zugang wird von ihrem Vater verwehrt, der nichts von Alchemie hält. Bald aber leidet Konrad an einer schlimmen Krankheit. Die Ärzte sind am verzweifeln und wissen nicht, wie diese Krankheit besiegt werden kann. Gleich fällt dem wissbegierigen Victor die geheime Bibliothek ein und er macht sie mit Elizabeth und Henry auf die Suche nach den Zutaten. Dort erwarten sie viele Gefahren und sie müssen sich vielen Ängsten stellen.

Charaktere:
Für den Protagonisten des Buches Victor Frankenstein steht Geschwisterliebe immer an erster Stelle. So auch, als sein Bruder Konrad an einer tödlichen Krankheit leidet. Sofort nimmt er die Arbeit auf sich, das Elixier des Lebens herzustellen, damit sein Bruder gerettet werden kann. Währenddessen lernt er neue Seiten seiner Cousine Elizabeth kennen und verliebt sich in sie. Doch die Liebe ist unmöglich, weil Elizabeth zu dem Zeitpunkt schon jemand anderes liebt. So versucht er mit allen Mitteln ihre Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, während er die Zutaten für das Elixier des Lebens sammelt.

Victors Charakter hat mir mal gefallen und mal hat er mich sehr genervt. Er hat ein Durchhaltevermögen und wenn er etwas will, versucht er bis zur letzten Sekunde es auch durchzusetzen. Zudem ist er fürsorglich und liebt seinen Bruder sehr. All dies lässt ihn für den Leser sympathisch erscheinen. Aber dann kommen auch schon gleich die negativen Aspekte. In dem Fall auch, dass er naiv ist und in jeder Situation die Aufmerksamkeit auf sich ziehen will. Diese Art hat mich persönlich sehr gestört und mit die Lust am lesen weggenommen.

Schreibstil:
Der Schreibstil lässt mich zwiegespalten zurück. Einerseits ist er echt gut und verspricht dem Leser tolle und spannungsreiche Passagen, in denen er das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann. Andererseits ist er wieder sooo langweilig, dass der Leser das Buch aus der Hand legen will, weil keine Spannung mehr auftaucht und der Autor in nicht endenden Beschreibungen versinkt.
Wobei man sagen muss, dass er die Charaktere sehr gut erklärt wurden. Ihre engen Beziehungen zueinander konnte der Leser nur allzu gut spüren und auch verstehen. Hier ist besonders die Geschwisterliebe zwischen Konrad und Victor gelungen. Es hat mich berührt, was Geschwister füreinander tun würden und selbst über Leichen gehen, nur um das Wohlergehen des anderen zu sichern. Wirklich fantastisch!

Meine Meinung:
Pure Langweile oder spannungsreiche Stunden ?
Diese Frage habe ich mir oft während des Lesens gestellt. Soll ich das Buch kurz zur Seite legen oder erwartet mich gleich wieder ein Abschnitt voller Action?
Gleich der Einstieg in die Geschichte verlief sehr einfach, denn der Leser wurde sofort mit ins Geschehen mit einbezogen. Doch gestaltete sich der Anfang zunächst nicht sehr spannend und es wirkte als ob der Autor uns die Figuren etwas näher bringen will. Dann, nach Konrads Krankheit kam endlich die Spannung auf, auf die ich eine Zeit gewartet habe. Das Buch aus der Hand legen? NO GO! Aber gleich darauf folgte wieder eine lange Phase der Langeweile.
So verlief es immer wieder abwechselnd, bis wir zum letzten Viertel des Buches angelangt sind. Ab dem Zeitpunkt wurde das Buch überraschend besser, weil die Phasen der Langeweile blieben aus. Bis zum Schluss blieb es konsequent spannend und dann wurde ich vom Ende ziemlich verwundert. Dieses Ende war nämlich so anders, als ich es erwartet habe. Nämlich individuell und absolut unvorhersehbar. 

Fazit:
Wer eine neue Geschichte lesen will, welche spannend ist und sich mit seiner Art von den anderen Büchern abhebt, sollte in dem Fall „Düsteres Verlangen“ lesen. Allerdings sollte er sich darauf gefasst machen, dass er sich während des Lesens einige Male sehr langweilen kann.

Bewertung:
Obwohl ich zu Beginn wirklich nur 3,5 Punkte vergeben wollte, habe ich es wegen dem guten Ende und der einzigartigen Idee noch einmal auf 4 Punkte aufgerundet.

Vielen Dank an Beltz&Gelberg und BloggdeinBuch für dieses Rezensionsexemplar

2 Kommentare: